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Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erkannten die Gebrüder Josef und Gerhard Rogmans mit dem Beginn der neuen Zeit auch den Bedarf an Zierpflanzen. In vielen Städten, so auch in Kevelaer, vollzog sich ein nie wieder erreichter Bauboom. Was fehlte waren Pflanzen. In den Anfängen kamen zu den ersten Kulturen wie beispielsweise Nephrolepis, Clivia, Kentia-Palmen, Lorbeerbäume, Dracena parei und Phönix Palmen ab 1900 die ersten Azaleen, welche als Jungpflanzen aus Sachsen und Belgien importiert wurden.

Die Firma Gebrüder Rogmans war der erste Betrieb, der die Azaleen an den Niederrhein brachte. Um 1910 wurden 30 verschiedene Sorten durch Veredelung als Stämmchen kultiviert. Der deutschlandweite Verkauf erfolgte durch den Bahnversand. Neben dem Pflanzensortiment wurde auch Schnittgrün mit der Bahn verschickt.

Nach den Kriegswirren des Ersten Weltkrieges entstanden neue Kontakte mit belgischen Azaleenbetrieben. Die Belgier hatten den Niederrhein besetzt und Josef Rogmans nutze die Möglichkeit belgische Betriebe als Handelspartner und zum Erfahrungsaustausch zu gewinnen.

Anfang der 40er Jahre wurde der Sohn von Josef Rogmans - Eduard Rogmans zum Militär eingezogen. Der Zufall und eine Portion Glück ergab, dass er die Kriegsjahre fast gefahrlos als Wachmann in Knokke in Belgien verbrachte. Während dieser Zeit waren zwei Freunde aus Belgien in der Gärtnerei, die auch die Azaleenproduktion im kleinen Rahmen aufrecht erhielten.

Während der Kriegsjahre waren die Gärtnereien verpflichtet Gemüse anzubauen, was auch in Großen Quartieren erfolgte. Es handelte sich hier meist um Kohlarten.

Anfang 1946 kam Eduard Rogmans aus französischer Kriegsgefangenschaft zurück und fand den Betrieb zu achtzig Prozent zerstört wieder vor. Mit Hilfe der befreundeten Belgier machte man sich gleich - wenn auch mit primitiven Mitteln - an einen Wiederaufbau. Es wurde zum Beispiel in Ermangelung einer elektrischen Wasserpumpe ein "Wasserturm" von vier Metern Höhe aus Rohren gebaut. Als Wasserreservoir diente der Behälter von einem Militärtankwagen. In diesen Tank floss dann ständig mit wenig Druck Wasser aus der städtischen Leitung und aus dem Tank hatte man dann einen gleichmäßigen Druck. Die ersten Kulturen, die in den notdürftig reparierten Häusern nach dem Krieg angebaut wurden waren Tomaten, Kohlrabi, diverse Schnittblumen und natürlich die bewährten Azaleen.

Ein Teil der Produktion wurde im eigenen Laden verkauft. Es herrschte eine nicht vorstellbare Aufbruchstimmung. Es mangelte an Allem. Dieser Mangel war der Ansporn und die Motivation - es wurde nach neuen Kulturen gesucht und schon 1948 standen die ersten 8000 Eriken auf dem Feld. Eine handvoll Gärtner, zu deren Vorreitern auch Eduard Rogmans gehörte gründeten 1950 die Absatzgenossenschaft Azalerika für Zierpflanzen in Kevelaer an der Südstrasse.

Bei der Sparkasse war für diese unsichere Geschichte kein Kredit zu bekommen und die Gärtner benötigten jeden erwirtschafteten Pfennig dringend selbst. In dieser Zeit hatte Eduard Rogmans, abgesichert mit seinem Grundstück in der Stadt, der jungen Absatzgemeinschaft durch eine Bürgschaft über 20.000,- Mark zum Start verholfen. Sein Glauben an diese Genossenschaft hat sich bestätigt und alle kennen den weiteren Lauf von Azalerika zur UGA, zur NBV-UGA und letztlich zur Landgard.

Dieser Pioniergeist setzte sich auch in den weiteren Jahren fort. 1965 wurde mit seinem Sohn Otto ein neuer Betrieb außerhalb der Stadt gegründet. Auch hier waren Azaleen und Eriken die Hauptkulturen.

Aber mitmachen und nachmachen , nur weil es auch die anderen kultivieren war noch nie die Maxime der Rogmans. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass auch der neue Betriebsleiter versuchte neue Wege zu gehen. Otto Rogmans hatte von seinen Wanderjahren in Holland und den USA viele neue Eindrücke mitgebracht, die dann teilweise verwirklicht worden sind. Nachdem in den 70er Jahren der Ausbau der Azaleen und Eriken Kulturen seine Grenzen zu erreichen schien, wurden zunächst die Erikenkulturen und dann auch die Azaleen aufgegeben.

Die neue Richtung waren Grünpflanzen. Spätestens seit dem Ölpreisschock von 1973 war klar, dass jahrelanges Kultivieren in beheizten Gewächshäusern nicht der Weg sein konnte. Über die Verbindungen nach Holland und den USA wurden 1974 schon die ersten halbfertigen Pflanzen aus Amerika importiert. 1976 kam der erste Container aus Florida.

Oberste Priorität bei allen Überlegungen war die Kostenersparnis bei dem Energieverbrauch. Durch den Import von tropischen Pflanzen, die in ihren Produktionsländern ohne zusätzliche Heizenergie aufwachsen, konnte die Produktivität um das bis zu fünffache erhöht werden. Eine Grünpflanze mit einer Gesamthöhe von 100cm erfordert eine normale Kulturzeit von 12 bis 18 Monaten. Eine Importpflanze in gleicher Höhe erfordert eine Anwachs - und Akklimationszeit von durchschnittlich 3 Monaten. Somit ist im Vergleich zu herkömmlichen Kulturmethoden nur 10-20% der "Kulturzeit" erforderlich.

Weiterhin befindet sich im Betrieb die wohl einzige Energiesparanlage bei der überschüssige Sonnenenergie in einem 800m³ Kiesspeicher als Pufferraum gespeichert werden kann. Diese Anlage funktioniert fast wartungslos seit über 20 Jahren mit besten Resultaten. In diesem System steckt noch viel ausbaufähiges Potenzial zur Energieeinsparung.

Neuerliche Innovationen bei Rogmans werden eher im Marketingbereich gesucht. Aus steuerlichen Gründen wurde im Jahr 2000 eine Handelsfirma gegründet. Diese arbeitet eng mit dem Grafik- und Kommunikationsbüro POLYmedial zusammen und versucht neue Marketingkonzepte für den Pflanzenmarkt zu finden. Der Schwerpunkt liegt hierbei in der Entwicklung von Verpackungslösungen, welche die Wertigkeit der Pflanzen unterstreichen und die Verkaufszahlen ansteigen lassen.

Dem Kunden sollen neue Artikel in einer verkaufsfertigen und verkaufsfördernden Form angeboten werden. Die meisten Käufe sind Impulsivkäufe, wobei das Produkt allein durch sein Erscheinungsbild den Kunden spontan überzeugen muss und den Wunsch auslösen soll es zu besitzen.

TropiMix Pflanzentüte

Der Absatz von Grünpflanzen in einer Höhe von 30 bis 40 cm war stagnierend und es wurde nach einem Konzept gesucht, das den Verkauf wieder ankurbeln sollte. Die Lösung fand sich in der Vermarktung eines völlig neuen Artikels. Es wurde eine auf diese Pflanzen abgestimmte Verpackung in Form einer hochwertigen Tragetasche entwickelt. Normale Tüten gab es natürlich schon immer, entsprachen aber kaum den Anforderungen um einen Impulsivkauf auszulösen. Durch eine umfassende Markt- und Käuferanalyse wurde ein ansprechendes Design entwickelt und die Tasche in ihren Eigenschaften für den Transport von Pflanzen optimiert. Die Taschen sind durch ihre Laminierung und dem wasserdichten Einsatz wasserresistent und verlieren weder Form noch Farbe, trotz des feuchten Mediums der Pflanzen. Die Grundform der Taschen ist für drei Pflanzen angelegt und nutzt die Fläche eines CC-Containers optimal aus.

Mit dieser Verpackung konnten jetzt auch Pflanzen verkauft werden, für die bislang nur ein sehr begrenzter Markt vorhanden war. Der Erfolg dieser Tragetaschen überzeugte schnell und lässt uns weiter an verkaufsfördernden Verpackungslösungen arbeiten. Aktuell wird an neuen Designkonzepten für die Vermarktung von Herbstartikeln wie zum Beispiel Eriken und Callunen gearbeitet. Bisherige Verpackungsangebote der Industrie sind zwar funktional, aber die emotionale Wirkung wird oftmals komplett vernachlässigt.

Da in der bisherigen Geschichte des Gartenbaubetriebs Rogmans die Phasen der Veränderung immer eine große Rolle spielten, Chancen erkannt und genutzt wurden, bleibt mit Spannung abzuwarten wie sich der Betrieb in der Zukunft entwickelt.